Worum geht es bei der Frage nach den Stärken und Schwächen?

Wie beantwortet man die Frage nach den Stärken und Schwächen?
Eine gute Antwort benennt tatsächliche Stärken und Schwächen. Überlegen Sie sich im Vorfeld zum Vorstellungsgespräch jeweils drei Stärken und Schwächen, die Sie auf Anfrage nennen können. Die Frage nach den Stärken und Schwächen gehört zu den häufigen Fragen in einem Interview. Denn gerne wird nach der ersten genannten Stärke oder Schwäche nach weiteren gefragt. Das liegt daran, dass mittlerweile jeder Bewerbende mit einer vorbereiteten Antwort ins Vorstellungsgespräch kommt. Mit der Rückfrage nach einem weiteren Beispiel wird es für die InterviewerInnen dann erst wirklich interessant.
Eine Schwäche oder Stärke ist immer relativ zu Ihren sonstigen Fähigkeiten. Es heißt also nicht, dass Sie bei einer Schwäche in etwas besser oder schlechter sind als andere Bewerbende, sondern lediglich, dass Sie etwas weniger gut beherrschen, als die meisten anderen Dinge, die Sie können.
Wichtig ist, dass Sie aus einer Schwäche eine Konsequenz ableiten. Das bedeutet, dass Sie die Schwäche irrelevant für Ihre Arbeit gemacht haben. Z.B. in dem Sie solange geübt haben, bis die Tätigkeit einigermaßen klappte, oder dass Sie die Tätigkeit an jemanden anderen abgeben, oder dass Sie einen Weg gefunden haben, trotzdem gute Ergebnisse zu erzielen.
- es ist eine echte, tatsächliche Schwäche von Ihnen persönlich
- die Schwäche ist relevant für die Arbeit, betrifft aber nicht den Kern der Aufgabe
- Sie ziehen eine Konsequenz aus der Schwäche, so dass diese nicht mehr wichtig ist
„Ich brauche relativ lange, um einen Text zu lesen. Mir ist das vor zwei Jahren mal aufgefallen, dass ich relativ lange brauche, um einen Text zu erfassen. Im Job muss ich ja viele E-Mails lesen und habe es mal mit Speed-Reading versucht, allerdings nicht sehr erfolgreich. Dann bin ich zum Optiker gegangen und habe festgestellt, dass ich eine Sehschwäche habe und habe mir eine Lesebrille gekauft. Ich merke, dass meine Augen weniger schnell ermüden, und ich die Kontraste auch besser wahrnehme. Dadurch hat sich auch meine Lesegeschwindigkeit deutlich verbessert. So komme ich jetzt auch schneller durch meine E-Mails und Texte.“
- es ist eine echte, tatsächliche Stärke von Ihnen persönlich
- die Stärke ist relevant für die Arbeit
- Sie nutzen die Stärke zu Ihrem Vorteil, und können dazu ein Beispiel benennen
„Mir fällt es leicht, mich in andere hinein zu versetzen. Deshalb schaffe ich es oft in Diskussionen, andere von meiner Meinung zu überzeugen, ohne dass sie sich angegriffen fühlen, und ohne dass ich viel argumentieren muss. Ich höre den anderen zu, um ihren Standpunkt zu verstehen, bevor ich meine Argumente anbringe. Dadurch habe ich oft weniger Gegenwind, meine Meinung durchzukriegen. Das war schon oft in Abstimmungsmeetings von Vorteil.“